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Am Freitag, den 28.06.2013 fanden an der Technischen Universität Dresden die Dresdner Planergespräche unter dem Thema „STADT FLUSS LAND: Gewässer- und Auenentwicklung in der Landschaftsplanung“ statt. Dazu wurde ich eingeladen einen Vortrag zum Thema „Vom Gewässerentwicklungskonzept bis zur Umsetzung: Erfahrungen & Empfehlungen“ zu halten. Zusammenfassend kann ich folgende Erfolgsfaktoren zur Umsetzung von Gewässerentwicklungsplanungen benennen:

  1. Aussagekräftige, umsetzbare Gewässerentwicklungskonzeption
  2. Flächensicherung – Gespräche mit Eigentümern und Pächtern – konkrete Forderungen und Festlegungen!
  3. Öffentlichkeitsbeteiligung – Informationsveranstaltungen, Workshops, Bewusstseinsbildung, Pressearbeit etc.
  4. Pilotprojekte organisieren, Ereignisse nutzen
  5. Bekanntheit des Projekts kontinuierlich verbessern – Synergien wirken lassen
  6. Ausdauer, Beharrlichkeit, Geduld – bei allen Beteiligten!
  7. Starke lokale Partner, die Projekte umsetzen wollen – kompetenter, lokaler „Kümmerer“ ist unerlässlich

Intensiv wurde in den Planerrunden diskutiert, sodass nicht nur in Planerrunde 2 („Gewässerentwicklung versus Hochwasserschutz“) das Fazit am Ende des Tages lautete: Wir brauchen vor allem Platz, Platz, Platz …

Zu den Planergesprächen wird begleitend ein Tagungsbericht veröffentlicht. Informationen dazu und den Flyer findet man auf der Seite der TU Dresden.

Soweit zur Theorie … und wo bleibt die Praxis?

Was es bedeutet, wenn ein Tieflandsbach wirklich Platz bekommt, kann man sich sehr gut an den verschiedenen Renaturierungsprojekten entlang der Lippe und der Ems in Nordrhein-Westfalen ansehen. Am 10. und 11. Juni diesen Jahres war ich dort auf einer Fachtagung zum Thema „Erfolgskontrollen von Renaturierungsmaßnahmen
an Fließgewässern“. Auf der Exkursion am 11. Juni hatte ich Gelegenheit, die renaturierte Lippe-Aue im Bereich Tallehof in Paderborn-Marienloh zu sehen. Dabei entstand folgendes Video …

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Das Beispiel Lippe macht sehr deutlich, dass sich mit ausreichend Fläche viele Probleme lösen lassen bzw. gar nicht erst entstehen: Das Gewässer kann sich typspezifisch und eigendynamisch entwickeln. Die naturschutzfachlich wertvollen Strukturen entstehen dann bei einem entwicklungsfreudigen, überwiegend kiesig sandigen Substrat wie an der Lippe von selbst und vor allem kostenlos! Bis die biologischen Qualitätskomponenten den Zielen der EG-WRRL entsprechen, wird es zwar noch etwas dauern, jedoch ist bereits jetzt das Besiedlungsbild sehr erfolgversprechend!

Interessante Links zum Lippeauenprogramm:

Andreas Stowasser