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Eigendynamik zur morphologischen Verbesserung von Fließgewässern ist eine feine Sache: Kostengünstig, effizient und hinsichtlich der biologischen Qualitätskomponenten der EG-WRRL sehr wirkungsvoll. Aber wie initiiert man Eigendynamik? Und vor allem, wie stellt man sicher, dass ausgeführte Maßnahmen nicht im Laufe der Zeit an Wirksamkeit verlieren und sich dann die morphologischen Defizite wieder einstellen?

Ingenieurbiologische Bauweisen haben das Potenzial, durch die Entwicklung des Lebendmaterials sich selbstverstärkende Prozesse hervor zu rufen und somit fortdauernde Impulse für die Eigendynamik eines Fließgewässers zu liefern. Jedenfalls so lange, bis sich das Gewässer eben durch die eigendynamischen Prozesse soweit entwickelt hat, dass sein Zustand weitgehend dem morphologischen Zielzustand entspricht und sich ein Fließgleichgewicht einstellt, bei dem sich durch Werden und Vergehen immer wieder wertvolle Strukturen und Habitate bilden.

Praxisleitfaden EigendynamikIm Oktober 2015 hat die Ingbiotools GmbH & Co. KG im Auftrag der Thüringer Landesanstalt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie den Praxisleitfaden „Ingenieurbiologische Bauweisen für die eigendynamische Gewässerentwicklung“ fertiggestellt. Nach mehr als vier Jahren Vorbereitungszeit konnten wir unsere Erfahrungen bei der Anwendung ingenieurbiologischer Bauweisen in einen Praxisleitfaden zusammenfassen. Darin werden neben den Grundprinzipien der Anwendung von Ingenieurbiologie auch 10 Bauweisen anhand von Steckbriefen und zahlreichen Fotos beschrieben. Der Leitfaden kann gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro bei der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie bestellt werden (Inhaltsverzeichnis und Bestellformular finden Sie hier).

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und hoffentlich viel Experimentierfreude bei der praktischen Umsetzung der Bauweisen!

Andreas Stowasser